Wangerooge Die Bürgermeisterwahl auf Wangerooge nimmt kuriose Züge an: Glich die Wahl bis zum Abend des 25. Mai, als das Ergebnis des ersten Wahlgangs feststand, mit sechs Kandidaten eher einem Krimi, wird die Stichwahl nun von einer „Nein“-Kampagne begleitet.
Wie berichtet, war Bürgermeister Holger Kohls, der im ersten Wahlgang 22,6 Prozent der Stimmen erhalten hatte, von der Stichwahl zurückgetreten. Damit steht am Sonntag, 15. Juni, nur Dirk Lindner, der 36,6 Prozent geholt hatte, auf dem Wahlschein.
Das bedeutet, dass Lindner, angetreten als Kandidat der CDU, neuer Bürgermeister Wangerooges wird, wenn bei der Stichwahl mehr „Ja“- als „Nein“-Stimmen anfallen. Überwiegen dagegen die „Nein“-Stimmen, geht die Bürgermeisterwahl von vorne los – mit Nominierung der Kandidaten, Wahlkampf, Wahl und möglicherweise einer erneuten Stichwahl.
Und genau darauf zielt eine Nein-Stimmen-Kampagne ab, die nun auf der Insel läuft und für kräftig Gesprächsstoff sorgt. Ziel ist offenbar, in einer erneuten Bürgermeisterwahl doch noch einen der im ersten Wahlgang gescheiterten Kandidaten auf den Chefsessel im Rathaus zu bringen.
Kandidat Dirk Lindner sieht die Kampagne bisher gelassen. Wangerooges CDU-Vorsitzende Diana Mischke findet die Kampagne „schade und traurig“. „Solche Aktionen sind unfair, vor allem wenn man nicht mit offenen Karten spielt“, meint sie. Die CDU Wangerooge stehe geschlossen hinter ihrem Kandidaten, betont sie und appelliert: „Bitte lasst uns einen fairen Wahlkampf machen und keine schmutzige Angelegenheit daraus entstehen lassen.“