Presse
30.04.2016, 23:33 Uhr | Nwzonline
Was ist eigentlich mit dem Wangerooger Westanleger?
 Wunsch oder Wirklichkeit? Mit ihrem Zukunftskonzept wollte die Insel-Gemeinde einen großen Schritt weitergekommen. Doch vom Umbau zum vollwertigen Hafen ist der Westanleger meilenweit entfernt. Und die Deutsche Bahn hält sich bedeckt.
 Besserer Hochwasserschutz, Trennung von Güter- und Personenverkehr, ein Bahnsteig mit Sanitäranlagen, Wartebereichen und Unterstellmöglichkeiten: Als im Juni 2012 das Zukunftskonzept „Hafen Wangerooge“ vorgestellt wurde, schien die Insel-Gemeinde bei ihren Hafen-Planungen einen großen Schritt weitergekommen. Denn auch das Land hatte damals angekündigt, sich am Ausbau des Westanlegers zum vollwertigen Hafen zu beteiligen.

Gespräche laufen

Als winzigen ersten Schritt hatte die Deutsche Bahn dann Rampen am Anleger errichtet, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität, aber auch Familien mit Kinderwagen seitdem das Einsteigen in die Waggons der Schifffahrt und Inselbahn erleichtern. Und im Sommer 2014 hatte N-Ports, wie angekündigt, auch die Hafenmole für mehr Schutz bei Sturm und Hochwasser erhöht und verstärkt

Doch vom Umbau in einen vollwertigen Hafen ist der Westanleger noch meilenweit entfernt – seit gut vier Jahren soll es zwar Gespräche zwischen N-Ports, Bahn und Verkehrsministerium geben, doch konkrete Ergebnisse, wie Minister Olaf Lies (SPD) sie Anfang 2015 für den Sommer angekündigt hatte, gibt es nicht.

„Wir befinden uns noch in der Abstimmung der Planung und des Konzepts mit der Deutschen Bahn, die Gespräche laufen“, sagt N-Ports-Sprecherin Dörte Schmitz auf Nachfrage der  Vorrangige Aufgabe sei derzeit die Gewährleistung des Wetterschutzes und der Barrierefreiheit. Dabei würden sich Pläne und Konzept grundsätzlich an dem orientieren, was 2012 auf der Insel vorgestellt worden war, sagte sie.

Auch Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis hält sich beim Thema „Hafen Wangerooge“ bedeckt: „Die Gespräche und Vorbereitungen laufen. Unter anderem muss auch noch die Finanzierung geklärt werden“, sagt er auf Nachfrage. Die Frage nach einem konkreten Zeitplan oder einem Zeitpunkt für den Baubeginn können weder N-Ports noch Deutsche Bahn beantworten.

Ob und wann mit dem Ausbau des Westanlegers gerechnet werden kann, würde auch Wangerooges Bürgermeister Dirk Lindner brennend interessieren. „Aber mit mir redet ja keiner – auch auf Nachfragen erhalte ich keine Auskunft“, sagt er.

Nach dem Konzept von 2012 würde der Ausbau rund 13 Millionen Euro kosten, hinzu kämen jährliche Unterhaltungskosten von etwa 260 600 Euro.

Dass der Westanleger Wangerooge eine Modernisierung nötig hat, ist seit Jahren unumstritten. Bisher ist am Westanleger aus Platzmangel eine Trennung von Personen- und Güterverkehr nicht möglich. Das führt zu langen Warte- und Umschlagszeiten beim Umstieg vom Schiff auf die Inselbahn. Hinzu kommen Probleme bei der Barrierefreiheit und fehlende Unterstellmöglichkeiten.

Kein ortsnaher Hafen

Mit dem Votum des Wangerooger Gemeinderats im November 2012 endete übrigens die jahrzehntelange Debatte um einen ortsnahen Hafen. Der hätte zwar dafür gesorgt, dass die Inselbahn nicht mehr nötig ist und so lange Warte- und Umschlagszeiten entfallen. Er hätte aber bereits damals laut N-Ports mit Kosten von rund 35 Millionen Euro und jährlichen Unterhaltungskosten von fast 410 000 Euro zu Buche geschlagen.

Da der neue Hafen mitten im Nationalpark Wattenmeer hätte errichtet werden müssen, waren ihm nur geringe Chancen auf Verwirklichung eingeräumt worden.

CDU Deutschlands CDUPlus Online spenden Deutscher Bundestag
Angela Merkel CDU.TV Newsletter CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Angela Merkel bei Facebook
© CDU Ortsverband Wangerooge  | Startseite | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Realisation: Sharkness Media | 0.02 sec. | 9739 Besucher